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Wie ich mit mir spreche...

Wie ich mit mir spreche...

Einer der spannendsten AHA-Momente zu mir selbst und den Umgang mit mir selbst kam mir erst, als ich mich schon einige Jahre mit mir selbst auseinandersetzte. Umso tiefer berührt hat er mich. Man liest so oft davon sich etwas „Gutes" zu tun und von „Selbstliebe" und natürlich stimmt man dem meist zu. Ich weiß nicht, wie es anderen geht, aber ich dachte oft bei mir: „Ja, mehr Selbstliebe wäre nicht schlecht, aber ich bin da ohnehin gut unterwegs. Da gibt es ja Menschen die wirklich mit sich kämpfen und dann sogar Magersucht oder andere Probleme entwickeln. Mir geht es gut!"
Und mir geht es ja auch gut. Ich habe alles, womit man sich glücklich schätzen kann. Ich bin gesund, lebe in einer schönen Wohnung, habe fließend warmes Wasser, gutes Essen, Arbeit, Familie und Freunde. Und doch. Doch hängt Glück und sich glücklich zu fühlen selten tatsächlich mit den äußeren Umständen zusammen (Unglücke, die von außen einwirken nun mal ausgenommen). Es ist etwas das aus uns heraus kommt. Klingt schön. Aber was soll das heißen? Aus uns heraus?

Fakt ist, es fängt in uns drinnen an. Egal ob wir in einer Partnerschaft leben oder nicht. Unser innerer Dialog hat die Möglichkeit viel von uns und über uns zu zeigen. Wie sprechen wir mit uns selbst? Lachen wir mit uns – nur für uns? Sind wir liebevoll oder streng? Wie oft sind wir liebevoll und wie oft streng? Wie bewerten wir uns?

Es war im Zuge der Kriseninterventionsausbildung, als in einem Buch stand, wir sollten den Klienten anweisen mit sich selbst, wie mit dem besten Freund / der besten Freundin zu sprechen. Ich will das jetzt mal so wirklich sickern lassen. Wir sollen mit uns selbst so sprechen, als würden wir mit unserem besten Freund / unserer besten Freundin sprechen. Nehmen wir an er/sie hatte einen schlechten Tag. Zum Beispiel hat er/sie die Neujahrsvorsätze nicht eingehalten – was würden wir sagen? Nimm dir einen Moment Zeit und denk wirklich drüber nach.
Pause für deine Gedanken.

Er / sie ist niedergeschlagen und traurig. Würdest du sagen: „Na das ist blöd, wieder mal typisch. War ja gleich klar, dass du das nicht hinbekommst."? Und jetzt die Königsfrage – wenn wir so nicht mit unserem/unserer besten Freund/in sprechen würden – weshalb tun das viele mit sich? Sind wir mit uns selbst nicht oft streng und vielleicht auch zu streng?

Im Zuge der Ausbildung hörte ich von G->E->H->E. Dahinter steht: Gedanken formen Emotionen. Emotionen führen zu Handlungen. Handlungen münden in Ergebnissen. Wenn wir also andere Ergebnisse erzielen wollen, sollen wir bei den Gedanken ansetzen und diese verändern. Und ein ganz großer Teil dessen, wie wir uns wahrnehmen und mit uns umgehen wird von unserem inneren Dialog bestimmt und von uns ausgestrahlt. Das erzeugt Resonanz in unseren Mitmenschen (auch in unserem Partner). Ich wünsche mir mehr Aufmerksamkeit und Verständnis von meinem Partner? Dann zahlt es sich vielleicht aus, bei sich selbst zu beginnen und darauf zu achten, ob ich mir selbst genug Aufmerksamkeit und Verständnis entgegenbringe...
Und ja ich rede es mir leicht, als vogelfrei und ohne Verantwortung für Kinder. Als Elternteil in einem Vollzeitjob und das vielleicht in den letzten Monaten noch im Home-Office oder als Arbeiter in Extraschichten in einigen der besonders geforderten Berufen mag das wie Hohn klingen. Oder auch für diejenigen, die in einer kleineren Wohnung mit Partner und Kindern sehr eingeengt sind und kaum Raum für sich selbst finden. Dennoch bin ich überzeugt, es lohnt sich. Es lohnt sich, sich selbst kleine Inseln zu schaffen. In sich hinein zu horchen. Sich aktiv kleine Augenblicke für sich zu nehmen und sei es 5 Minuten unter der Dusche oder ein kurzer Spaziergang Abends. Es lohnt sich, sich den Satz „Sprich mit dir selbst, als sprächest du mit deiner besten Freundin/ deinem besten Freund." zu Herzen zu nehmen. Und hier gilt wie bei allem, die Übung macht es aus, die Geduld mit sich selbst. Das Liebevolle zu sich selbst.

Mein Tipp: Überlege dir etwas Kleines, nur für dich. Vielleicht ein kurzer Spaziergang. Ein warmes Bad. Ein guter Tee und dazu etwas Musik. Ein Stück Schokolade wirklich genießen und schmecken. Irgendetwas, auf dass du dich freust. Ganz egal was dir einfällt und beschenke dich selber damit. Versuche es mindestens 3 mal im Laufe der nächsten Woche zu schaffen, umso öfter, umso besser. Wenn du es nur 1 mal schaffst, ist das auch schon gut. Auch wenn es ein herzliches Lächeln im Spiegel ist. Du bist der einzige Mensch mit dem du garantiert, bis zu deinem letzten Tag hier auf Erden, zu leben hast. Mach eine wundervolle Reise daraus!

Über Kommentare, vor allem wenn sich etwas verändert in euch oder um euch dadurch oder ich euch weiterhelfen kann, freue ich mich immer. Mein Geschenk an mich sind zwei Yoga Videos und eine Meditation, die ich mir runter geladen habe und die ich abwechseln genießen werde – mit mir selbst! Weil ich es mir wert bin. Liebe und Licht und ein wundervolles, achtsames und zuversichtliches 2021!

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Kommentare

Gäste - Antonia am Mittwoch, 06. Januar 2021 05:20

Sich selbst die beste Freundin zu dein, das tut gut. Ich sollte mit mir sprechen, wie mit meinen Hunden, lieb, sanft, verständnisvoll, im richtigen Moment streng, aber wohlwollend.
Danke für den schönen Text, liebe Manuela ❤️

Sich selbst die beste Freundin zu dein, das tut gut. Ich sollte mit mir sprechen, wie mit meinen Hunden, lieb, sanft, verständnisvoll, im richtigen Moment streng, aber wohlwollend. Danke für den schönen Text, liebe Manuela ❤️
Manuela Adler am Mittwoch, 06. Januar 2021 07:11

Auch ein sehr schöner Vergleich ?. Danke für den Input!!

Auch ein sehr schöner Vergleich ?. Danke für den Input!!
Gäste - Andreas am Mittwoch, 06. Januar 2021 18:03

Das ist ein Thema, dass mich auch gerade beschäftigt. Ich bin überzeugt, dass Glück nur aus einem selbst kommt. Ich habe Phasen in denen sich das Leben schön, leicht, spannend und entdeckenswert anfühlt. Dann gibt es Momente in denen es sich anstrengend und erdrückend mühsam anfühlt. Die äußeren Umstände haben sich dabei nur unwesentlich oder gar nicht verändert. Glück kommt also aus dem eigenen Selbst.
Wenn es mir gut geht, mag ich mich auch und wenn ich mich unglücklich fühle finde ich mich nicht liebenswert. Ich weiß nicht was da Ursache und was Wirkung ist. Wenn ich mich selbst nicht lieben kann, steigt das Bedürfnis diese Wertschätzung von anderen Menschen zu bekommen. Wenn da gerade keiner in der Nähe ist, kommt schon mal eine innere Stimme, die sagt: „Du bist allen egal. Du bist auf dich alleine gestellt“ und die gesamte Aufmerksamkeit liegt bei den Umständen, die gerade nicht passen und all das Gute wird nicht gesehen. Inzwischen schaffe ich es immer öfter in solchen Fällen nach einem tiefen Atemzug meinem Ego zu sagen: „So ein Blödsinn! Es gibt eine Menge Menschen, die mich sehr schätzen.“ Irgendwann schaffe ich es dann – manchmal mit etwas mehr, manchmal mit etwas weniger Hilfe der lieben Menschen in meinem Leben – die Abwärtsspirale, in die mich mein Ego treiben will, nicht weiter zu gehen. Die Aufmerksamkeit liegt wieder bei all den schönen Dingen. Was gerade noch bedrohlich war und sich als nicht zu schaffen angefühlt hat, ist jetzt eine interessante und spannende Herausforderung, die ich mit Freude angehen kann. Ich kann wieder Unterstützung für andere sein, etwas Gutes in die Welt bringen und das ist ein wahnsinnig schönes Gefühl.

Ich denke, dass aus dieser Wertschätzung sich selber gegenüber ganz viel kommt. Ich kann es nicht genau erklären warum das so ist, aber ohne sich selbst zu lieben ist auch keine Zuneigung zu anderen möglich. Der Umgang mit anderen Menschen wird auch schöner, wenn man Liebe auch aus sich selbst schöpfen kann. Man geht dann mit weniger Erwartungen und Bedürfnissen, von denen man hofft, dass die/der andere sie erfüllen wird, auf die Menschen zu. Das macht alles viel einfacher und entspannter. Man kann eine Partnerschaft in vollen Zügen genießen aber eine/n PartnerIn auch ohne großen Schmerz gehen lassen, wenn die Zeit dafür gekommen ist. Ich weiß schon, dass das ein sehr hohes Ziel ist, aber je mehr Liebe ich mir selbst geben kann, desto weniger brauche ich sie von anderen. Ich vermute auch, je fester man die Wertschätzung sich selbst gegenüber in den eigenen Denkmustern verankert hat, desto weniger tief sind diese emotionalen Täler, durch die man hin und wieder durch muss. Ich habe mit Personen gesprochen, die sogar die unangenehmen Herausforderungen, die einen aus der Komfortzone hinaus kicken, dankbar annehmen können. Die sehen das als Möglichkeit zu lernen und sich weiter zu entwickeln. Wenn man einmal so weit ist, kann einen nicht wirklich etwas aus der Bahn werfen. Das schafft man sicher nur mit einem hohen Maß an Selbstliebe. Bis ich so weit bin muss ich wohl noch an mir arbeiten.

Wenn ich mein Leben betrachte, sehe ich, dass ich mir diese kleinen Geschenke an mich selbst immer wieder mache. Manchmal vielleicht zu oft. Manche dieser Geschenke sind zur Gewohnheit geworden und werden nicht mehr groß beachtet. Ich für meinen Teil werde daran arbeiten diese Geschenke als etwas Besonderes und Wertvolles zu sehen und dankbar zu sein, dass ich mir diese Geschenke überhaupt machen kann. Sonst brauche ich immer mehr und immer größere Geschenke um etwas zu spüren. Das führt zu Sucht und Abhängigkeit und dazu, dass man sich erst recht nicht ausstehen kann.

Danke für den Text. Es ist ein wichtiges Thema für mich. Er hat mich dazu gebracht meine Gedanken dazu aufzuschreiben, was wieder zu mehr Klarheit geführt hat.

Das ist ein Thema, dass mich auch gerade beschäftigt. Ich bin überzeugt, dass Glück nur aus einem selbst kommt. Ich habe Phasen in denen sich das Leben schön, leicht, spannend und entdeckenswert anfühlt. Dann gibt es Momente in denen es sich anstrengend und erdrückend mühsam anfühlt. Die äußeren Umstände haben sich dabei nur unwesentlich oder gar nicht verändert. Glück kommt also aus dem eigenen Selbst. Wenn es mir gut geht, mag ich mich auch und wenn ich mich unglücklich fühle finde ich mich nicht liebenswert. Ich weiß nicht was da Ursache und was Wirkung ist. Wenn ich mich selbst nicht lieben kann, steigt das Bedürfnis diese Wertschätzung von anderen Menschen zu bekommen. Wenn da gerade keiner in der Nähe ist, kommt schon mal eine innere Stimme, die sagt: „Du bist allen egal. Du bist auf dich alleine gestellt“ und die gesamte Aufmerksamkeit liegt bei den Umständen, die gerade nicht passen und all das Gute wird nicht gesehen. Inzwischen schaffe ich es immer öfter in solchen Fällen nach einem tiefen Atemzug meinem Ego zu sagen: „So ein Blödsinn! Es gibt eine Menge Menschen, die mich sehr schätzen.“ Irgendwann schaffe ich es dann – manchmal mit etwas mehr, manchmal mit etwas weniger Hilfe der lieben Menschen in meinem Leben – die Abwärtsspirale, in die mich mein Ego treiben will, nicht weiter zu gehen. Die Aufmerksamkeit liegt wieder bei all den schönen Dingen. Was gerade noch bedrohlich war und sich als nicht zu schaffen angefühlt hat, ist jetzt eine interessante und spannende Herausforderung, die ich mit Freude angehen kann. Ich kann wieder Unterstützung für andere sein, etwas Gutes in die Welt bringen und das ist ein wahnsinnig schönes Gefühl. Ich denke, dass aus dieser Wertschätzung sich selber gegenüber ganz viel kommt. Ich kann es nicht genau erklären warum das so ist, aber ohne sich selbst zu lieben ist auch keine Zuneigung zu anderen möglich. Der Umgang mit anderen Menschen wird auch schöner, wenn man Liebe auch aus sich selbst schöpfen kann. Man geht dann mit weniger Erwartungen und Bedürfnissen, von denen man hofft, dass die/der andere sie erfüllen wird, auf die Menschen zu. Das macht alles viel einfacher und entspannter. Man kann eine Partnerschaft in vollen Zügen genießen aber eine/n PartnerIn auch ohne großen Schmerz gehen lassen, wenn die Zeit dafür gekommen ist. Ich weiß schon, dass das ein sehr hohes Ziel ist, aber je mehr Liebe ich mir selbst geben kann, desto weniger brauche ich sie von anderen. Ich vermute auch, je fester man die Wertschätzung sich selbst gegenüber in den eigenen Denkmustern verankert hat, desto weniger tief sind diese emotionalen Täler, durch die man hin und wieder durch muss. Ich habe mit Personen gesprochen, die sogar die unangenehmen Herausforderungen, die einen aus der Komfortzone hinaus kicken, dankbar annehmen können. Die sehen das als Möglichkeit zu lernen und sich weiter zu entwickeln. Wenn man einmal so weit ist, kann einen nicht wirklich etwas aus der Bahn werfen. Das schafft man sicher nur mit einem hohen Maß an Selbstliebe. Bis ich so weit bin muss ich wohl noch an mir arbeiten. Wenn ich mein Leben betrachte, sehe ich, dass ich mir diese kleinen Geschenke an mich selbst immer wieder mache. Manchmal vielleicht zu oft. Manche dieser Geschenke sind zur Gewohnheit geworden und werden nicht mehr groß beachtet. Ich für meinen Teil werde daran arbeiten diese Geschenke als etwas Besonderes und Wertvolles zu sehen und dankbar zu sein, dass ich mir diese Geschenke überhaupt machen kann. Sonst brauche ich immer mehr und immer größere Geschenke um etwas zu spüren. Das führt zu Sucht und Abhängigkeit und dazu, dass man sich erst recht nicht ausstehen kann. Danke für den Text. Es ist ein wichtiges Thema für mich. Er hat mich dazu gebracht meine Gedanken dazu aufzuschreiben, was wieder zu mehr Klarheit geführt hat.
Manuela Adler am Mittwoch, 06. Januar 2021 19:26

Wow Andreas, Danke für deinen Beitrag und vor allem deine offenen Worte - ich denke gerade so etwas hilft vielen weiter!!! Du bist auf einem tollen Weg! Vor allem ist wundervoll aus deinen Worten zu lesen, wieviel es einfach mit unserer eigenen Wahrnehmung zu tun hat! Glücklich sind die, die daran arbeiten - wie wir. Mein Verstand hat auch immer ganz viele Einwände und Einwürfe in solchen Momenten

Wow Andreas, Danke für deinen Beitrag und vor allem deine offenen Worte - ich denke gerade so etwas hilft vielen weiter!!! Du bist auf einem tollen Weg! Vor allem ist wundervoll aus deinen Worten zu lesen, wieviel es einfach mit unserer eigenen Wahrnehmung zu tun hat! Glücklich sind die, die daran arbeiten - wie wir. Mein Verstand hat auch immer ganz viele Einwände und Einwürfe in solchen Momenten :)
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