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Welches Thema mag wohl in der Menschheitsgeschichte mehr hervorstechen, mehr Tragik und Emotion hervorbringen als die Liebe. Wobei wohl die Liebe noch nie so im Mittelpunkt stand wie aktuell. Fast alles dreht sich heutzutage um die Liebe – die Lieder, das Fernsehen – vom Bachelor bis zu Bauer sucht Frau – auch Action Filme haben immer ihre Romanze mit dabei, wenn sie mehr Publikum auf Ihrer Seite haben möchten. Die Werbung vermittelt uns Möglichkeiten und Wege zu Schönheit und Liebe. Alle 11 Minuten verliert …. blablabla. 

Auf Empfehlung eines lieben Freundes habe ich gerade ein Buch gelesen „Liebe – ein unordentliches Gefühl" von Richard David Precht. Ein sensationell spannendes und beeindruckendes Werk. Ein Buch, dass es schaffte mich zu fesseln. In vielen einzelnen Teilen schaut er sich Stück für Stück Themen, Gedanken, Konzepte, Werke im Laufe der Zeit an, die über die Liebe handeln und …. zerlegt sie. Egal ob alt hergeholt oder neu - für mich von Erich Fromm, über Fritz Riemann bis hin zu David Schnarch. Er hat es geschafft meine Grundsteine, meinen Versuch das alles zu Fassen zu bekommen zu Fall zu bringen. Ohne Rücksicht auf Verluste, aber auch ohne den Anspruch zu stellen, dass er es wüsste. Irgendwie habe ich gerade das Gefühl im Bezug auf alles Erlernte und Erworbene zu dem Thema ein Reset bekommen zu haben. Ich bin gefühlstechnisch gerade im Nirgendwo. Irgendwo am Anfang. Beinahe hätte ich gesagt wie mit 15, aber selbst da fühlt es sich ganz anders an und irgendwie schon mittendrin.

Das ist beängstigend, aber auch schön. Auf jeden Fall nichts für Menschen, die von der einen wahren Liebe träumen oder vom perfekten Familienideal, die auf den richtigen Partner warten und doch auch gerade für all jene! Ein ungeschönter Blick auf das was ist und das was wir wissen, dass wir nämlich nicht viel wissen. Das zumindest bleibt meine Zusammenfassung. Eines habe ich an diesem Wochenende definitiv für mich festgestellt, du kannst in der schönsten Umgebung sein, umgeben von Schönheit und Luxus im besten Sternehotel, wenn ich es nicht teilen kann, ist es für mich nur einen Bruchteil davon wert.... Diese Erkenntnis reifte vor allem nachdem ich dieses Buch fertig hatte. 


Chaos und Verwirrung
„Da steh ich nun, ich armer Tor, und bin so klug als wie zuvor." Johann Wolfgang von Goethe (Werk: Faust)
Aktuell habe ich gerade gar keinen Plan. Meine Konzepte sind weg. Nicht nur was die Beratung betrifft, auch meine persönlichen die Liebe und Partnerschaft betreffen – was will ich überhaupt? Zeit sich neu zu ordnen. Eine gar nicht so schlechte Idee, wie ich finde. Interessanterweise begegnet mir das in letzter Zeit bei vielen Menschen. Oft höre ich, dass sich nicht nur Lebensumstände radikal ändern, Ernährungskonzepte usw. sondern auch die Gedanken in den Leuten. Ganz gleich aus welchem Eck, ob älter oder jünger, selbstständig oder angestellt, gemeinsam oder alleine... quer durch die Bank.

Also ich fühle mich gerade ein wenig wie nach meiner Trennung / Scheidung. Irgendwie reißt es mir ein wenig den Boden unter den Füßen weg oder nein, besser gesagt, das Konstrukt, welches ich wie ein Haus zu meinem Leben aufgebaut habe, ist recht schnell in sich zusammengekracht. Jetzt herrscht Unordnung und in mir drinnen etwas Panik. Wie gesagt ein ähnliches Gefühl, wie nach meiner Trennung. Wieder von Null anzufangen, sich neue Wege zu bahnen und neue Ziele zu setzen. Und jetzt bin ich gerade an einem sehr ähnlichen Punkt. Ich frage mich aktuell sogar, wie gehe ich es am besten an OHNE mir jetzt gleich die nächsten Konstrukte und Ziele zu machen, die ja vermeintlich wieder in sich zusammenkrachen, früher oder später. Für mich bildet sich die Frage – was ist von Wert für mich? Wirklich von Wert. Und in dem Sinne, wollte ich meine Idee mit euch teilen. Werte – meine Werte. Die werde ich mir jetzt mal wieder genauer ansehen. Das letzte mal war das im Jahr 2015 bei meinem ersten großen NLP Lehrgang. Da ging es auch um Werte. Das war das erste Mal in meinem Leben, dass ich mich mit diesem Thema so wirklich auseinander gesetzt habe. In diesen 4 Jahren ist so wahnsinnig viel passiert in mir und meinem Leben. Für mich ist das, was dieses Wochenende passiert ist, ein Zeichen, mir das wieder anzusehen.

Was sind meine Werte?
Wie mache ich das? Meine Werte überprüfen und wozu? Ich sage euch wie ich es jetzt mache. Ich setze mich für mich hin und überlege mir was sind meine Werte – was ist mir wichtig? Dann mache ich mal einfach eine Ansammlung der Dinge, die mir einfallen. Brainstorming. Danach werde ich schauen was jeder einzelne davon für mich bedeutet. Einer meiner Lehrer meinte zu uns: Erkläre es so, als würdest du es einem 4-jährigen Kind erklären – was bedeutet der Wert zb. Glück für dich? Was muss getan werden, gegeben sein, dass für dich Glück erfüllt ist. Und dann werde ich diese Werte noch in eine Rangordnung bringen. Was ist ganz oben.... Das ist doch etwas mühsam - keine 5 minuten Angelegenheit. Weshalb mache ich das? Ich habe gerade aktuell das Gefühl, das ich das gerne möchte. Es macht mir deutlich wo ich genauer hin will, wo die Reise hinführen soll. Denn das alles - meine Werte - hat mit Gefühlen tief in mir zu tun. Wen ihr eine genauere Anleitung möcht, lasst mich das wissen, dann stelle ich das gerne auch online (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.).

Manch einer stellt sich vielleicht die Frage warum ich das mit euch teile – meinen Konzeptverlust, meine Gefühle dazu? Ein Teil in mir sträubt sich, als Beraterin hier zu schreiben, dass ich gerade meine Konzepte ein wenig verliere – was sollen meine Klienten denken? Alles was man fürs "Business" lernt schreit laut "nein!!" in mir. Doch ein größerer Teil in mir sagt mir, dass das dazu gehört. Dass ich neue Wege gehen will für mich. Ich bin eine Beraterin, das war ich im Herzen immer schon. Als Beraterin hatte ich nie und wollte ich nie den Anspruch erheben, zu wissen was richtig oder falsch ist. Für mich ist meine Aufgabe, Menschen zuzuhören und Ihnen neue Blickwinkel zu offenbaren, neue mögliche Wege sichtbar zu machen. Und es ist wichtig gerade in diesem Punkt auch meinen Weg offen zu zeigen. Der mich zu der macht, die ich bin. Vielleicht inspiriere ich andere auch zu Ähnlichem und vielleicht erweitert und verändert sich dadruch unser Begriff für Schönheit und Echtheit.